ins Blaue hinaus
Entwurf: Maike Arnold & Carolin Schaufel
Blicke etwa aus zwei Metern Abstand auf die orange
Hälfte im Inneren des Simultanringes. Lies den dort
abgebildeten Satz und zähle langsam bis 30. Schaue
dann sofort auf die weiße Hälfte im Inneren des Ringes.
Vielleicht erscheint der Schriftzug nun in seiner angemessenen
Farbigkeit.
Wenn du lange einen orangen Gegenstand betrachtest,
ermüden die Sehzellen für die Orangewahrnehmung.
Blickst du danach auf eine weiße Fläche siehst du weißes
Licht minus Orange. Das Bild erscheint blau, weil Orange
und Blau als Komplementärfarben Weiß ergeben. Man
spricht deshalb beim Simultankontrast von einem
’negativen Nachbild’.
Der Komplementärkontrast beschreibt die Wirkung
zweier Farben, die im Farbton die größte Verschiedenheit
haben. Die Komplementärfarben liegen sich im Farbkreis
gegenüber. Dadurch, dass sie so gegensätzlich sind,
steigern sie sich gegenseitig. Direkt nebeneinander platziert,
erreichen Komplementärfarben höchste Leuchtkraft
und höchste Farbwirkung, wodurch jede Farbe voll
zur Wirkung kommt.
Der Simultan- und der Komplementärkontrast sind zwei
von den ’Sieben Farbkontrasten’ (Theorie nach
Johannes Itten), welche die wichtigsten Aspekte der
Wirkungen von Farben behandeln.